Ganz gleich, ob sie eine Buslinie planen oder den Ausbau einer Straße vorbereiten: Geht es um die Verkehrszählung, bieten Kameras große Vorteile. So unterscheiden die Geräte etwa Fahrzeugtypen und Bewegungsrichtungen, ganz anders als einfache Verkehrszählgeräte. Doch wann kommen die Anlagen zum Einsatz? Wie funktionieren sie und was ist zu beachten, wenn Sie die Verkehrszählung mit Kamera realisieren wollen? Darüber informieren wir in den folgenden Abschnitten.

Die Themen im Überblick:
Verkehrszählung mit Kamera: Was ist das?
Bei der Verkehrszählung mit Kamera kommt Videotechnik zum Einsatz, um Personen, Fahrzeuge und Bewegungslinien zu erfassen. Die Anlagen nehmen dazu gezielte Bereiche wie Kreuzungen, Straßen oder Fußgängerwege auf. Anschließend werten Personen oder KI-gestützte Softwarelösungen die Daten aus, um einen genauen Einblick in die Verkehrssituation zu geben. Das funktioniert bei jedem Wetter, ohne Verkehrsbehinderung und auch über längere Zeiträume ohne großen Personaleinsatz.
Alternativen: Manuelle Zählung oder Verkehrszählgeräte
Neben der Verkehrszählung mit Kameratechnik lassen sich Bewegungsdaten auch manuell oder mit speziellen Verkehrszählgeräten erfassen. Ersteres erfolgt in der Regel mit Schülern, Studenten oder Rentnern. Diese sitzen lange Zeit an Straßen oder Kreuzungen und führen Strichlisten über den erfassten Verkehr. Verkehrszählgeräte nutzen hingegen Induktionsschleifen, Sensoren, Gummischläuche oder Infrarottechnik, um vorbeifahrende Fahrzeuge zu erkennen. Während das eher ungenau ist, erfordert die manuelle Zählung ein hohes Personalaufkommen. Sie ist wetterabhängig und auf Dauer mit hohen Kosten verbunden.
Ziele und Einsatzbereiche der Zähltechnik
Die Verkehrszählung hat eine lange Tradition. Sie ist Voraussetzung für eine fundierte Planung und daher besonders wichtig, wenn es um den Bau von Straßen oder Wegen geht. Aber nicht nur da, auch bei der Verkehrssicherheit spielt die Zählung eine wichtige Rolle. Sie hilft dabei, den Verkehrsfluss zu optimieren und den öffentlichen Nahverkehr besser aufzustellen.
Die folgende Übersicht zeigt typische Einsatzgebiete der Verkehrszählung mit Kamera, Zählbox oder Personal:
- Planung und Ausbau von Straßen: Kameras erfassen die Anzahl und die Art der Fahrzeuge. Das hilft, die Größe und die Belastbarkeit von Straßen optimal vorauszuplanen.
- Verbesserung der Verkehrssicherheit: Die Kameratechnik zeigt auf, wo es zu viel Verkehr und zu gefährlichen Situationen kommt. Eine Auswertung der Daten hilft dabei, Ampeln, Zebrastreifen oder Kreisverkehre optimal einzusetzen.
- Umweltschutzmaßnahmen planen: Auch wenn Erfassungsgeräte keine Informationen über Abgase und Schadstoffe liefern, lassen die Daten doch Rückschlüsse auf die Emissionen zu. So sorgt ein hohes Aufkommen an Schwerlastfahrzeugen in Städten und Dörfern für Lärm, der sich mit Tempo-30-Zonen oder Fahrverboten einschränken lässt.
- Öffentlichen Nahverkehr optimieren: Wo sollten sich Bus- und Bahnhaltestellen befinden? Wie ist der Verkehr in diesem Bereich zu planen und welche Wege können Bahnen, Busse und andere Fahrzeuge nehmen? Genau wie Fragen zur Taktung lassen sich auch diese Fragen durch die Verkehrszählung mit Kamera beantworten.
- Rad- und Fußverkehr fördern: Die Kenntnis über das Aufkommen von Radfahrern und Fußgängern hilft dabei, Fußgängerübergänge oder Radstreifen zu planen. Die Maßnahmen steigern die Sicherheit im Straßenverkehr erheblich.
- Verkehrsfluss verbessern: Mit der Verkehrszählung und der damit gewonnenen Kenntnis über das Verkehrsaufkommen lässt sich auch der Verkehrsfluss optimieren. So helfen Umleitungen, optimierte Ampelschaltungen oder Kreisverkehre dabei, Staus zu verstehen und besser zu vermeiden.
Ganz gleich, aus welchem Grund Sie nach einer Lösung zur Verkehrszählung suchen. Entscheiden Sie sich für eine kamerabasierte Zählung, bekommen Sie den größten Nutzen für den geringsten Personaleinsatz. Sie überblicken einen großen Bereich und erhalten automatisch Daten über die Anzahl, die Richtung, die Bewegungszeit und die Art der Verkehrsteilnehmer.

Vorteile der Kameras zur Verkehrszählung
Kameras arbeiten rund um die Uhr. Sie überwachen den Verkehr auf Wunsch mehrere Tage und liefern dabei detailgenaue Ergebnisse. So erkennen sie nicht nur Bewegungen. Sie unterscheiden auch Fahrzeugtypen, Bewegungsrichtungen und Zeit. Die Ergebnisse sind damit aussagekräftiger als mit einfachen Verkehrszahlgeräten. Im Vergleich zur manuellen Zählung punktet die Kameratechnik außerdem mit niedrigen Kosten. Das gilt vor allem bei längeren Beobachtungszeiträumen.
Die folgende Übersicht zeigt die größten Vorteile der Verkehrszählung mit Kamera:
- Automatische Datenerfassung: Keine manuelle Zählung nötig, rund um die Uhr möglich
- Hohe Genauigkeit: Verkehrsteilnehmer lassen sich präzise zählen und klassifizieren
- Langfristige Messung: optimal für Dauerzählungen und langfristige Beobachtungen
- Erfassung von Verkehrsfluss & Richtung: Wissen, wann Fahrzeuge wohin fahren
- Zeitersparnis: Automatisierte Auswertung spart Zeit gegenüber manueller Auswertung
- Kosteneffizienz: Anfangsinvestition ist höher, dafür langfristig günstiger als Personal
- Digitale Verknüpfung: Verbindung mit Verkehrssteuerung oder Smart City-Lösungen
- Visuelle Dokumentation: Auswertung und Nachvollziehbarkeit durch Videos und Bilder
- Wetterunabhängig: Die Technik funktioniert bei Regen, Dunkelheit oder Schnee
- Datenschutzkonform: Softwarelösungen anonymisieren Personen und Kennzeichen
Die Übersicht zeigt: Auch wenn die Kosten der Verkehrszählung mit Kameratechnik anfangs etwas höher sein können, rentiert sich die Technik. Denn sie ist langfristig günstiger sowie rund um die Uhr einsetzbar. Außerdem liefert die Lösung automatisch bessere Ergebnisse.
Das ist in puncto Datenschutz zu beachten
Der Datenschutz spielt eine große Rolle in Deutschland und ist daher auch bei der Verkehrszählung zu berücksichtigen. Das gilt vor allem bei dem Einsatz von Kameratechnik, da diese sensible Daten aufzeichnen. Um die Zählung DSGVO-konform zu realisieren, dürfen Sie personenbezogene Daten wie Gesichter oder Kennzeichen nicht speichern. Möglich ist das mit KI-gestützten Softwarelösungen. Diese erkennen Gesichter und Kennzeichen automatisch und verpixeln diese. Das Videomaterial ist damit frei von sensiblen Daten und ohne Einschränkungen verwendbar.
Wichtig zu wissen: Am einfachsten wäre es, den Verkehr mit einer Kamera zu erfassen und die Videodaten später aus der Ferne auszuwerten. Da Sie dabei zahlreiche sensible und personenbezogene Daten aufnehmen und speichern, ist die Lösung nicht DSGVO-konform und unter Umständen sogar strafbar.
FAQ: Fragen zur Verkehrszählung mit Kamera
Bei der Beobachtung und Zählung des Verkehrs mit Kameras erstellen Videokameras Filmaufnahmen oder Bilder von gezielten Bereichen. Softwarelösungen anonymisieren diese und erfassen den Verkehrsfluss. Dabei erkennen sie die Art, die Richtung und die Zeit, in der sich Verkehrsteilnehmer bewegen.
Die kamerabasierte Zählung ist immer und überall DSGVO-konform möglich. Sie erfordert nahezu kein Personal zur Überwachung und liefert dennoch sehr detaillierte Ergebnisse. Auf Dauer sorgt das für einen kostenoptimierten Betrieb – vor allem bei längeren Beobachtungsperioden.
Konventionelle Verkehrszählgeräte erfassen Verkehrsteilnehmer ebenfalls sehr zuverlässig. Sie lassen allerdings keine Rückschlüsse auf Art, Richtung oder Zeit des Verkehrsaufkommens zu. Mit manuellen Zählungen wäre das zwar möglich. Diese erfordern aber viel Personal und sind damit kostenintensiv.
Kamerasysteme kommen in vielen Bereichen infrage. So zum Beispiel, wenn es um die längerfristige Verkehrsbeobachtung geht. Die Technik eignet sich dabei im Zuge der Straßen- und Verkehrsplanung. Sie hilft, den öffentlichen Nahverkehr besser aufzustellen und liefert wichtige Daten für die Planung von Ampeln, Kreisverkehren, Fußgängerüberwegen sowie Radstreifen. Darüber hinaus ist es möglich, auch Umweltschutzmaßnahmen auf Basis der Verkehrsdaten zu planen.
Wie viel die Verkehrszählung mit Kameratechnik kosten kann, hängt von den Gegebenheiten und Anforderungen ab. Die Miete verursacht dabei rund 300 bis 500 Euro pro Tag. Hinzu kommen etwa 200 bis 500 Euro pro Standort für die automatische Auswertung und 100 bis 300 Euro pro Standort für den Aufbau und die Einrichtung. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf etwa 600 bis 1.200 Euro für den ersten Tag. Benötigen Sie eine langfristige Messung, können Sie durch Rabatte mit etwa 1.500 bis 5.000 Euro pro Woche rechnen. Wie hoch die Kosten der Verkehrszählung mit Kamera in Ihrem Fall sind, zeigt ein individuell kalkuliertes Angebot.
Mit einer automatischen Auswertung und Anonymisierung ist die Videoaufzeichnung DSGVO-konform. Denn dann speichert die Technik keine personenbezogenen Daten wie Gesichter oder Kennzeichen.